Im Austausch mit Gleichstellungsbeauftragten wird häufig deutlich, dass viele der Frauen ihr Amt mit einer Leidenschaft, inneren Motivation und der Vorstellung, etwas verändern zu können, angehen und engagiert ihrer Aufgabe nachgehen. Das ist toll! Doch manchmal schwirren einem so viele Ideen und wünschenswerte Veränderungen durch den Kopf, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Dann hilft es, sich Ziele zu setzen. Denn Ziele sorgen für einen Fokus, effektiveres Vorgehen und Weiterentwicklung in Ihrer Arbeit. Also: Wie sieht es eigentlich mit den konkreten Zielen aus, die Sie mit Ihrer Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte verfolgen? Haben Sie sich überhaupt Ziele gesetzt? Wenn ja: Wie konkret haben Sie diese gefasst? Was genau wollen Sie erreichen.
Sicherlich haben Sie bestimmte Gründe und Absichten, die Ihre Gleichstellungsarbeit im besonderen Maße prägen und voranbringen. Dennoch ist das Formulieren von konkreten Zielen neben der eigenen Grundmotivation notwendig für ein fokussiertes, effektives und erfolgreiches Vorankommen Ihrer Gleichstellungsarbeit. Durch konkrete Ziele behalten Sie zudem den Überblick und gewinnen Leitplanken, um Ihre Arbeit zielorientiert zu strukturieren. Auch bilden sie wichtige Anhaltspunkte für die Reflexion und Analyse Ihrer Arbeit – sei es hinsichtlich einer Zukunftsprognose, der Bewertung des Ist-Zustands oder der Betrachtung und Einordnung des Vergangenen.
1. Schritt: erschaffen Sie sich einen Überblick
Da Sie innerhalb der Dienststellen in unterschiedlichen Bereichen eine Rolle spielen und Ihr Tätigkeitsfeld sehr vielseitig ist, sollten Sie sich zunächst einen Überblick über Ihren Arbeitsbereich verschaffen, bevor Sie sich mit der Formulierung von konkreten Zielen auseinandersetzen. Eine Möglichkeit dazu ist, dass Sie Ihre Tätigkeitsfelder in unterschiedliche Kategorien einteilen.
BEISPIEL
Denkbare Kategorien Ihrer Gleichstellungsarbeit:
1. Administrativer Bereich (allgemeine Organisation)
2. Mitwirkung / Beteiligung
3. Initiativen
4. Informationsarbeit / Interne Öffentlichkeitsarbeit
5. Netzwerken
6. Fortbildungen
7. …
2. Schritt: An welchen Schrauben wollen Sie drehen?
Wenn Sie Kategorien aufgestellt haben, betrachten Sie diese: Sicherlich gibt es einige, die sich bereits gut entwickelt haben. Bedarf für konkrete Ziele besteht damit zunächst in den Kategorien, in denen Sie sich eine klare Verbesserung wünschen. Aber auch dort, wo bereits vieles gut läuft, kann es empfehlenswert sein, zur weiteren Optimierung und Entwicklung beizeiten neue Ziele in den Blick zu nehmen. Passen Sie jedoch auf und überfordern Sie sich nicht mit zu vielen Zielen.
3. Schritt: Seien Sie SMART
Sie haben schon grob ein Ziel vor Augen, das Sie gerne erreichen möchten? Dann fragen Sie sich: Ist das Ziel bereits so konkret formuliert, dass Sie es auch umsetzen können? Sich Ziele zu setzen, die realistisch und damit umsetzbar sind, und diese dann auch konkret zu formulieren, ist oft gar nicht so einfach. Es gibt ein Instrument, mit dem Sie sich die Sache leichter machen können: die sogenannte SMART-Methode. Diese benennt fünf wichtige Punkte, die Sie berücksichtigen sollten, wenn Sie Ziele für Ihre Gleichstellungsarbeit oder überhaupt für Projekte formulieren möchten.
Mein Tipp
Die SMART-Methode
S = Spezifisch (klare Zielformulierung, 1–2 Sätze)
M = Messbar (quantitative/qualitative Messgröße)
A = Attraktiv (Ziele sollen erstrebenswert sein)
R = Realistisch (Umsetzung mit verfügbaren Ressourcen)
T = Terminiert (Setzen einer Deadline)
Setzen Sie sich SMARTe Ziele
Wenn Sie mit der SMART-Methode arbeiten, kann es hilfreich sein, sich die einzelnen Punkte der Methode als Frage zu stellen. Beispielsweise: Was genau will ich erreichen? Inwiefern kann ich den Erfolg messen? Wie reizvoll/erstrebenswert ist dieses Ziel? Kann ich es mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten tatsächlich umsetzen? Bis wann möchte ich dieses Ziel erreichen? Wenn Sie all diese Fragen beantworten können, haben Sie ein smartes Ziel, auf das Sie hinarbeiten können.
Fazit: Machen Sie Ihren Erfolg messbar
Sie werden merken, dass es nicht immer so einfach ist, auf die Fragen zu antworten und die Ziele entsprechend konkret zu fassen. Die Methode hat eine gute Filterfunktion und sortiert schnelle „fixe Ideen“ von tatsächlichen Ansätzen mit Potenzial aus. Übrig bleiben nur solche, die Sie in Ihrer Gleichstellungsarbeit tatsächlich voranbringen.
FAQ-Bereich:
„Gleichstellung im Blick“ richtet sich speziell an Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragte im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft in ganz Deutschland.
Ja. Wir bieten allen interessierten Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragten die Möglichkeit eine Ausgabe 14 Tage lang kostenfrei zu lesen. Sie entscheiden erst dann, ob Sie einen kostenpflichtigen Bezug möchten oder nicht.
„Gleichstellung im Blick“ bietet allen Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragten relevante, aktuelle und rechtssichere Informationen zur Herstellung von Chancengleichheit in der Arbeitswelt. Neben der gedruckten Ausgabe haben Leser*innen die Möglichkeit eine telefonische Sprechstunde für individuelle Fragen in Anspruch zu nehmen. Ebenso laden wir mindestens 1mal pro Jahr zu einem Netzwerktreffen zum Austauschen und Netzwerken ein. Ein Zugang zu einem Onlinebereich, in dem Sie Muster-Initiativanträge, Checklisten, Übersichten und Muster-Schreiben herunterladen können, rundet das Angebot ab.
Die SMART-Methode
S = Spezifisch (klare Zielformulierung, 1–2 Sätze)
M = Messbar (quantitative/qualitative Messgröße)
A = Attraktiv (Ziele sollen erstrebenswert sein)
R = Realistisch (Umsetzung mit verfügbaren Ressourcen)
T = Terminiert (Setzen einer Deadline)
1. Schritt: Verschaffen Sie sich einen Überblick
2. Schritt: An welchen Schrauben wollen Sie drehen?
3. Schritt: Seien Sie SMART
Setzen Sie sich SMARTe Ziele