Christine de Pizan
Es gibt viele Frauen, die es auf ganz unterschiedlichen Gebieten weit gebracht haben. Dazu brauchte es Durchhaltevermögen und Stärke. Frauen, die sich entgegen den Erwartungen unserer Gesellschaft in Politik, Kunst und Wirtschaft einen Namen gemacht haben, schaffen damit neue Tatsachen des Möglichen.
Christine de Pizan gilt als erste Frauenrechtlerin der Geschichte. Sie erhob ihre Stimme im 14. und 15. Jahrhundert und setzte sich für mehr Frauenrechte ein. In ihren Schriften erschuf sie ein Frauenbild, das dem damaligen Zeitgeist völlig widersprach.
In einer Zeit, in der Frauen von ihren Ehemännern abhängig waren und unterdrückt wurden, wendete sich Christine de Pizan öffentlich gegen das von ihren männlichen Schriftstellerkollegen verbreitete Frauenbild. Frauen galten als „missglückte Männer“ mit einer „fehlerhaften Natur“ – so schrieb es beispielsweise der Theologe Albertus Magnus.
Bekannt wurde Christine de Pizan durch ihre scharfe Kritik am „Rosenroman“ von Jean de Meung. Der Gelehrte behauptete in seinem Werk, dass Frauen dazu geschaffen seien, den Männern zu dienen „wie die Kühe den Stieren“. Christine de Pizan nannte dies Verleumdung und Betrug und stellte öffentlich dar, dass Frauen von Männern unterdrückt wurden. In ihrem eigenen Werk, „Das Buch von der Stadt der Frauen“, entwarf sie anschließend die Utopie eines „Königreichs Fémenie“.
Im September wäre Christine de Pizan 658 Jahre alt geworden.
In unserem nächsten Newsletter möchten wir Ihnen diese erste Feministin ausführlich vorstellen.