Etwa ein Viertel der von Menschenhandel Betroffenen sind durch die Masche der Loverboy-Methode in die Zwangsprostitution geraten. Der Frauennotruf Heidelberg hat eine Veranstaltungsreihe organisiert, um über diese perfiden Machenschaften zu sensibilisieren, aber auch um aufzuzeigen, wo und wie bereits Betroffene oder auch die Angehörigen von Betroffenen Hilfe und Unterstützung bekommen können. Greifen auch Sie diese Thematik in Ihren Kommunen auf, um insbesondere junge Frauen aus sowieso schon prekären Verhältnissen davor zu schützen. Einen ersten Überblick über diese Thematik finden Sie hier.
Das ist unter der Loverboy-Methode zu verstehen
Die Loverboy-Methode ist eine Form von Menschenhandel, bei der ein Mann eine Beziehung zu einem Mädchen oder einer jungen Frau aufbaut, um ihr Vertrauen zu gewinnen und sie dann zur Prostitution zu zwingen. Hierbei geben sich die Männer als liebevoller Freund oder Partner aus und manipulieren so das Opfer mit falschen Versprechungen von Liebe, Aufmerksamkeit und auch mit materiellen Dingen, um sie in die Prostitution zu drängen. Wenn das Opfer in eine emotionale Abhängigkeit von ihrem Partner gedrängt wurde, kann es schwierig sein, aus der Situation zu entkommen: Es sitzt in der Falle, da der Loverboy mit Gewaltandrohungen arbeitet. Es geht um die völlige Kontrolle des Opfers.
Das bezwecken Männer damit
Die Gründe dieser Manipulation sind vielfältig. Zum einen nutzen Männer diese Methode aus Profitgründen, denn es ist eine Möglichkeit, durch die Ausbeutung von Frauen an Geld zu kommen. Ebenso verleiht ihnen dies ein Gefühl von Macht und Kontrolle über ihr Opfer, sie bekommen ein Gefühl von Stärke und Dominanz. Leider ist diese Methode für die Täter mit einem geringen Risiko verbunden, da aufgrund von Scham und dem Gefühl, selbst schuld zu sein, nur wenige Frauen diese Machenschaften zur Anzeige bringen. Daher bekommt diese Form der Prostitution wenig Aufmerksamkeit.
Diese Frauen sind besonders betroffen
Die Kontaktaufnahme erfolgt zumeist über das Internet. Häufig dienen andere Frauen als Mittlerin, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Da die Täter äußerst manipulativ vorgehen, ist zunächst einmal niemand gegen diese manipulative Taktik gefeit.
Allerdings richten sich diese Methoden oft gegen Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden, beispielsweise aufgrund von Orientierungslosigkeit, finanzieller Not oder familiären Schwierigkeiten. Diese jungen Mädchen sind Grenzüberschreitungen gewohnt und haben Schwierigkeiten, diese wahrzunehmen. Die Täter wissen um diese Vulnerabilität der Opfer und nutzen die Situation aus.
Das „positive“ Narrativ der Prostitution
Als weitere Problematik schildert Sandra Norak, einst selbst ein Opfer dieser Methode, heute Aktivistin und Juristin, das positive Narrativ der Prostitution. So berichtet sie, dass ihre anfängliche Skepsis damit widerlegt wurde, dass Prostitution als normaler Beruf beschrieben wurde, „denn es sei ja schließlich auch nicht verboten“. Tatsächlich gibt es hierzulande prominente Fürsprecher*innen, die das sehr heterogene Bild der Prostitution hinsichtlich einer scheinbaren „Normalität“ verzerren.
Meine Empfehlung:
Sensibilisieren Sie vor allem junge Frauen für die Loverboy-Methode
So wie die Beratungsstelle Notruf Heidelberg können auch Sie einen Vortrag Aufklärung hilft, um das Opferbewusstsein zu schärfen, damit Betroffene und deren Angehörige diese Vorgehensweise identifizieren können.
So können Sie Poster, Flyer oder Postkarten in Schulen und berufsbildenden Schulen, Fitnessstudios, Jugendfreizeitheimen oder auch Clubs etc. verteilen, die beispielsweise wie folgt auf die Thematik aufmerksam machen:
1. Aufmerksam sein und keine persönlichen Informationen herausgeben Achte auf Warnsignale, wie schnelle Annährung, übertriebene Geschenke und ungewöhnliche Verhaltensweisen deiner neuen Bekanntschaft. Gib keine persönlichen Informationen wie Telefonnummer oder Adresse an Fremde weiter.
2. Du bist nicht verantwortlich für die finanzielle Notlage anderer! Auch wenn dein Partner hohe Schulden zu haben vorgibt: Du bist nicht verantwortlich dafür, seine finanzielle Situation zu retten.
3. Prostitution ist kein normaler Beruf!!!
4. Beratung aufsuchen Setz dich mit Beratungsstellen in Verbindung. Diese können dir Weiteres über die Loverboy-Methode erzählen und nötige Schritte gemeinsam mit dir besprechen.
5. Vertrauen stärken Sprich mit Familienmitgliedern und/oder Freunden über deine Beziehung. Sobald dir etwas merkwürdig vorkommt, vertraue auf dein Gefühl.
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Die Loverboy-Methode ist eine Form von Menschenhandel, bei der ein Mann eine Beziehung zu einem Mädchen oder einer jungen Frau aufbaut, um ihr Vertrauen zu gewinnen und sie dann zur Prostitution zu zwingen. Hierbei geben sich die Männer als liebevoller Freund oder Partner aus und manipulieren so das Opfer mit falschen Versprechungen von Liebe, Aufmerksamkeit und auch mit materiellen Dingen, um sie in die Prostitution zu drängen. Wenn das Opfer in eine emotionale Abhängigkeit von ihrem Partner gedrängt wurde, kann es schwierig sein, aus der Situation zu entkommen: Es sitzt in der Falle, da der Loverboy mit Gewaltandrohungen arbeitet. Es geht um die völlige Kontrolle des Opfers.
Die Kontaktaufnahme erfolgt zumeist über das Internet. Häufig dienen andere Frauen als Mittlerin, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Da die Täter äußerst manipulativ vorgehen, ist zunächst einmal niemand gegen diese manipulative Taktik gefeit.
Allerdings richten sich diese Methoden oft gegen Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden, beispielsweise aufgrund von Orientierungslosigkeit, finanzieller Not oder familiären Schwierigkeiten. Diese jungen Mädchen sind Grenzüberschreitungen gewohnt und haben Schwierigkeiten, diese wahrzunehmen. Die Täter wissen um diese Vulnerabilität der Opfer und nutzen die Situation aus.