Wo über das Sicherheitsgefühl von Frauen im öffentlichen Raum gesprochen wird, lässt sich beobachten, dass häufig eine „opferzentrierte“ Perspektive eingenommen wird. Das heißt, dass Mädchen und Frauen schon in frühen Jahren beigebracht wird, wie sie sich mit Selbsthilfekursen, Notruf-Apps und Verhaltensregeln notfalls besser schützen können. Um die Selbstwirksamkeit von Mädchen und Frauen zu fördern, ist dies auch wichtig und richtig. Allerdings können bei diesem Thema auch die Männer selbst in die Verantwortung genommen werden, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und so zu einem besseren Sicherheitsgefühl von Frauen beitragen.
„Aber es sind ja nicht alle Männer so“
Sie werden das vermutlich kennen: Sobald es darum geht, Männer auf das eigene Verhalten aufmerksam zu machen, heißt es häufig reflexartig: „Aber es sind ja nicht alle so!“ Das ist richtig, ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich Frauen im öffentlichen Raum unsicher fühlen.
Eine Umfrage von „Plan International“ zur gefühlten Sicherheit von Mädchen und Frauen in deutschen Großstädten hat ergeben, dass sich kaum eine Frau sicher fühlt, wenn sie unterwegs ist:
- Durchschnittlich jede fünfte Teilnehmerin ist in ihrer Stadt schon einmal Opfer von Gewalt, Verfolgung oder Bedrohung geworden (tätliche Übergriffe und verbale Attacken).
- Die häufigsten Gründe für ein unsicheres Gefühl sind: angsteinflößende Personen, Menschen, die öffentlich Drogen oder Alkohol konsumieren, schlechte Beleuchtung, das Gefühl, von Hilfe abgeschnitten zu sein.
- Am unsichersten fühlen sich Mädchen und Frauen, wenn sie auf der Straße unterwegs sind, beim Warten auf öffentliche Verkehrsmittel, bei der Nutzung derselben, wenn sie sich in Parks oder Grünflächen aufhalten und generell sobald es dunkel ist.
(Ergebnisse der Studie: Plan International (2018): „Unsafe in the city“)
„Schreib mir, wenn du zu Hause bist“
Diesen Satz werden viele Frauen kennen, die abends mit Freund*innen unterwegs sind und sich allein auf den Heimweg machen. Dieser Satz gehört jedoch nicht in die Lebensrealität eines Mannes. Und genau hier können Sie als Gleichstellungsbeauftragte ansetzen, um Männer dahin gehend zu sensibilisieren, dass das eigene Verhalten Unsicherheit bei Frauen auslösen kann.
Meine Empfehlung:
Beschreiben Sie in einem Flyer, wie Männer zu mehr Sicherheit beitragen können
Kontaktieren Sie Vereine oder Gruppen in Ihrer Umgebung, die sich spezifisch mit Männer- und Jungenbildung beschäftigen. So holen Sie sich Experten an Bord, die dabei behilflich sein können, einen Flyer für die Zielgruppe zu entwerfen. So können Sie zunächst die Lebensrealität von Frauen im öffentlichen Raum nennen, dann aufzeigen, was das mit dem Verhalten von Männern zu tun hat, und diese dahin gehend sensibilisieren.
FAQ-Bereich
„Gleichstellung im Blick“ richtet sich speziell an Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragte im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft in ganz Deutschland.
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Sobald es darum geht, Männer auf das eigene Verhalten aufmerksam zu machen, heißt es häufig reflexartig: „Aber es sind ja nicht alle so!“ Das ist richtig, ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich Frauen im öffentlichen Raum unsicher fühlen.
Eine Umfrage von „Plan International“ zur gefühlten Sicherheit von Mädchen und Frauen in deutschen Großstädten hat ergeben, dass sich kaum eine Frau sicher fühlt, wenn sie unterwegs ist:
Die häufigsten Gründe für ein unsicheres Gefühl sind: angsteinflößende Personen, Menschen, die öffentlich Drogen oder Alkohol konsumieren, schlechte Beleuchtung, das Gefühl, von Hilfe abgeschnitten zu sein.
Am unsichersten fühlen sich Mädchen und Frauen, wenn sie auf der Straße unterwegs sind, beim Warten auf öffentliche Verkehrsmittel, bei der Nutzung derselben, wenn sie sich in Parks oder Grünflächen aufhalten und generell sobald es dunkel ist.