Im September stehen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg Landtagswahlen an. Nach aktuellen Wahlumfragen (Juni 2024) sieht es so aus, als ob in allen drei Bundesländern die AfD als stärkste Kraft daraus hervorgehen könnte. Es ist wohl kein Geheimnis, dass sich diese Partei gegen Vielfalt und die Gleichstellung der Geschlechter einsetzt. In diesem Beitrag analysieren wir, was ab Herbst auf uns zukommen könnte und wie Sie als Gleichstellungsbeauftragte darauf reagieren können.

    Auswirkungen eines rechten Wahlerfolgs

    Dank des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Gleichstellungsaktivist*innen, Gleichstellungsbeauftragten und Wissenschaftler*innen ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, große Fortschritte im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter zu erzielen. Mit dem Erstarken der sogenannten Alternative für Deutschland (AfD) stehen diese Fortschritte aktuell enorm unter Druck. Denn diese Partei setzt sich für die Aufrechterhaltung traditioneller Rollenbilder ein, will den Abbruch von Schwangerschaften erschweren und Einflüsse auf die Lehrpläne nehmen, sodass Menschen der LGBTQI*-Community unsichtbar gemacht werden würden.

    Kein grundsätzlicher Wandel

    Die gute Nachricht ist: Trotz hoher Umfrageergebnisse in allen drei Bundesländern ist die Partei vom Gewinn der absoluten Mehrheit in den Parlamenten weit entfernt. Im Parteiensystem in Deutschland, wo Koalitionen regieren, wird es der AfD also nicht möglich sein, ihre maximalen Forderungen durchzusetzen. Dennoch müssen wir davon ausgehen, dass sich die Bedingungen für eine Politik, die sich für Demokratie, Toleranz und Vielfalt einsetzt, massiv erschweren. Zudem wird damit gerechnet, dass sich der öffentliche Diskurs weiter nach rechts verschieben wird.

    Netzwerke stärken

    In Anbetracht eines Wahlsiegs der AfD müssen wir uns darauf ein- stellen, dass der gesellschaftliche Diskurs auch beim Thema Gleich- stellung rauer wird. Um dieser Entwicklung etwas entgegenzuset- zen, sind eine aktive Vernetzung und gegenseitige Unterstützung auf allen Ebenen der Gleichstellungsarbeit jetzt wichtig. Bilden Sie daher Netzwerke mit anderen Gleichstellungsbeauftragten und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich für Vielfalt und Demokratie einsetzen, und entwickeln Sie gemeinsam Strategien gegen die akuten Herausforderungen in Ihrer Region.

    Mein Tipp
    Bilden Sie ein Best-Practice-Netzwerk
    Nutzen Sie den Austausch mit Gleichstellungsbeauftragten aus anderen Regionen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen oder diese bereits erfolgreich gemeistert haben. Suchen Sie gezielt nach Best-Practice-Beispielen, um von den Erfahrungen und Strategien anderer zu lernen. Organisieren Sie Austauschprogramme oder initiieren Sie virtuelle Treffen, um in den Dialog zu treten. Diese Netzwerke können Ihnen helfen, innovative Lösungen zu entwickeln und Ihre eigene Arbeit zu stärken.

    Sensibilisieren Sie weiter

    Organisieren Sie auch weiterhin Veranstaltungen, wie Diskussionsrunden, Workshops oder Vorträge, die die Bedeutung von Vielfalt und Gleichstellung betonen. Diskutieren Sie auf solchen Veranstaltungen auch, wie ein erstarkender Rechtsextremismus Errungenschaften der Gleichstellung gefährdet. Es ist wichtig, mit solchen Angeboten jetzt nicht aufzuhören, sondern die Gesellschaft weiter für solche Themen zu sensibilisieren, vor allem vor dem Hintergrund, dass die AfD versuchen wird, Einfluss auf die Lehrpläne zu nehmen.

    FAQ-Bereich

    Für wen ist „Gleichstellung im Blick“?

    „Gleichstellung im Blick“ richtet sich speziell an Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragte im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft in ganz Deutschland.

    Kann ich „Gleichstellung im Blick“ probelesen?

    Ja. Wir bieten allen interessierten Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragten die Möglichkeit eine Ausgabe 14 Tage lang kostenfrei zu lesen. Sie entscheiden erst dann, ob Sie einen kostenpflichtigen Bezug möchten oder nicht.

    Was bietet mir „Gleichstellung im Blick“?

    „Gleichstellung im Blick“ bietet allen Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragten relevante, aktuelle und rechtssichere Informationen zur Herstellung von Chancengleichheit in der Arbeitswelt. Neben der gedruckten Ausgabe haben Leser*innen die Möglichkeit eine telefonische Sprechstunde für individuelle Fragen in Anspruch zu nehmen. Ebenso laden wir mindestens 1mal pro Jahr zu einem Netzwerktreffen zum Austauschen und Netzwerken ein. Ein Zugang zu einem Onlinebereich, in dem Sie Muster-Initiativanträge, Checklisten, Übersichten und Muster-Schreiben herunterladen können, rundet das Angebot ab.

    Was sind die Auswirkungen eines rechten Wahlerfolgs?

    Dank des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Gleichstellungsaktivist*innen, Gleichstellungsbeauftragten und Wissenschaftler*innen ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, große Fortschritte im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter zu erzielen. Mit dem Erstarken der sogenannten Alternative für Deutschland (AfD) stehen diese Fortschritte aktuell enorm unter Druck. Denn diese Partei setzt sich für die Aufrechterhaltung traditioneller Rollenbilder ein, will den Abbruch von Schwangerschaften erschweren und Einflüsse auf die Lehrpläne nehmen, sodass Menschen der LGBTQI*-Community unsichtbar gemacht werden würden.

    Ist ein grundsätzlicher Wandel zu befürchten?

    Die gute Nachricht ist: Trotz hoher Umfrageergebnisse in allen drei Bundesländern ist die Partei vom Gewinn der absoluten Mehrheit in den Parlamenten weit entfernt. Im Parteiensystem in Deutschland, wo Koalitionen regieren, wird es der AfD also nicht möglich sein, ihre maximalen Forderungen durchzusetzen. Dennoch müssen wir davon ausgehen, dass sich die Bedingungen für eine Politik, die sich für Demokratie, Toleranz und Vielfalt einsetzt, massiv erschweren. Zudem wird damit gerechnet, dass sich der öffentliche Diskurs weiter nach rechts verschieben wird.