In der Gesellschaft herrschen ganz unterschiedliche Meinungen zum Thema „gendergerechte Sprache“. Die einen finden es zu übertrieben, die anderen absolut notwendig und richtig und noch anderen ist es egal. An dieser Stelle wollen wir Ihnen einige Impulse geben, selbst einmal zu schauen, welche Änderungen Sie in Ihrem Alltag in Bezug auf eine nicht diskriminierende Sprache umsetzen können.
Keine einheitliche Regelung für gendergerechte Sprache notwendig
Eine einheitliche Regelung ist weder durch den Rat für deutsche Rechtschreibung noch auf Bundesebene erkennbar; gleichwohl wird mit Verweis auf das Gender Mainstreaming und das Bundesgleichstellungsgesetz gearbeitet. Insofern wird von einem sensiblen Umgang mit Sprache ausgegangen und eine diskriminierende Wortwahl verboten.
Eine Vereinheitlichung muss momentan auch gar nicht das Ziel sein. Bei der gendersensiblen Sprache geht es vielmehr um das Aufbrechen von gesellschaftlichen Norm- und Wertvorstellungen, die unbewusst durch Sprache transportiert werden. Indem Sie sich ganz bewusst mit Sprache auseinandersetzen, geschieht das Aufbrechen von Stereotypen ganz beiläufig.
Viele Behörden oder auch Hochschulen haben ihre eigenen Leitfäden zur gendergerechten Sprache entwickelt. Die Beispiele, die für die alltägliche Arbeit am wichtigsten sind, haben wir Ihnen nachfolgend zusammengestellt.
Wer soll durch die gendergerechte Sprache (un-) sichtbar werden?
Eine gendergerechte Sprache sollte nicht nur Männer und Frauen, sondern auch die 3. Option mit einschließen. Nachzulesen unter www.supernovamag.de/doppelpunkt/
Genderneutrale Formulierung
Oft sind knappe und übersichtliche Formulierungen notwendig. Daher kann bei Ausnahmen auch auf eine geschlechtsneutrale Formulierung zurückgegriffen werden. Achten Sie hier darauf, was Ihr Frauengleichstellungsgesetz vorschreibt. Im Landesgleichstellungsgesetz Nordrhein-Westfalen beispielsweise ist eine neutrale Bezeichnung auf Vordrucken vorgeschrieben. Dies ist jedoch von Gesetz zu Gesetz unterschiedlich ausgestaltet bzw. gar nicht geregelt.
Autokorrektur-Programm für gendergerechte Sprache
Als praktische Hilfe gibt es mittlerweile Autokorrektur-Tools, mit denen ein kostenloses Lektorat hinsichtlich gendergerechter Sprache möglich ist (https://app.fairlanguage.com). Für Websites bietet Fairlanguage ebenfalls einen kostenlosen Check an. Als weiteren Service hat Fairlanguage auch Expertisen hinsichtlich etwaiger gendergerecht formulierter Stellenanzeigen im Portfolio.
Das geht gar nicht mehr
1. ausschließlich männliche Formulierungen (wie z. B. „Chef“)
2. Sprachklischees („Mutter-Kind-Raum“)
3. „Zur besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulinum verwendet“ oder „Bei männlichen Formulierungen sind Frauen mitgedacht“.
Fazit: Prüfen Sie die Sprachklischees
Überlegen Sie doch mal, welche Sprachklischees in Ihrer Behörde vorkommen, auch auf der Website oder im Intranet. Wie formulieren Sie Ihre Schreiben? Gibt es in Ihrer Dienststelle bereits einen Leitfaden zur gendergerechten Sprache? Wie konsequent wird dieser umgesetzt? Verweisen Sie notfalls auf das Urteil von Seite 3, um die Dringlichkeit einer Umsetzung zu untermauern.
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– Viele Behörden und Hochschulen haben eigene Leitfäden zur gendergerechten Sprache entwickelt.
– Bedarf es übersichtlichen und kurzen Formulierungen, kann auf geschlechtsneutrale Formulierungen zurückgegriffen werden. Im Landesgleichstellungsgesetz Nordrhein-Westfalen beispielsweise ist eine neutrale Bezeichnung auf Vordrucken vorgeschrieben.
– Dank Autokorrektur-Tools ist ein kostenloses Lektorat hinsichtlich gendergerechter Sprache möglich.
– Für Websites werden kostenlose Checks sowie Expertisen hinsichtlich etwaiger gendergerecht formulierter Stellenanzeigen im Portfolio angeboten.
Bei der gendersensiblen Sprache geht es um das Aufbrechen von gesellschaftlichen Norm- und Wertvorstellungen, die unbewusst durch Sprache transportiert werden.